Brokerreport April

Brokerreport April 24

Malte Wilts   | 08.05.24


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Euro-Geldmarkt / Der Markt der Wahl aktuell


Die Entwicklung des Euro-Geldmarktniveaus wird bestimmt durch die Leitzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), die wiederum ihr handeln an der Entwicklung der Inflation ausrichtet. Wir sehen, dass die Inflation (Inflation EWU) im September 2023 den Leitzins (EZB Leitzins) unterschritten hat. Seither hat die EZB die Leitzinsen in Höhe von 4,5% nicht mehr angehoben, um abzuwarten inwieweit sich die Inflationsrate dem Inflationsziel (Inflationsziel) der EZB in Höhe von 2% annähert. Tatsächlich verharrt die Inflation der Eurozone seit 6 Monaten in einem Seitwärtskorridor um ca. 2,5%. Daher zögert die EZB, die Leitzinsen zu senken.

Grundsätzlich kommt eine Investition in den Geldmarkt bei der Auswahl der Anlageklassen aus unserer Sicht erst dann in Frage, wenn das Geldmarktniveau höher ist als die Inflation.

Das Geldmarktniveau, gemessen mit der Euro-Short-Term-Rate ist mit einer durchschnittlichen Höhe von 3,91% aktuell sehr attraktiv im Vergleich zu anderen Anleihemärkten. Möglicherweise wird die EZB im Juni den Leitzins senken, dem Vernehmen nach wird sie aber keinen Zinssenkungspfad einleiten, sondern von Sitzung zu Sitzung entscheiden.

Auf der Basis unserer Analysen ist der Geldmarkt im Vergleich zu anderen Anlageklassen im Moment das Mittel der Wahl.

HANSAdefensive  | Fondsportrait

Der Rentenfonds HANSAdefensive hat das Ziel, seinen Anlegern eine Verzinsung deutlich oberhalb des Euro-Geldmarktniveaus zu bieten. Deshalb investiert er auf in Euro lautende verzinsliche Wertpapiere und Geldmarktinstrumente. Damit eignet er sich sowohl für Anleger, die über einen vergleichsweise kurzen Anlagehorizont verfügen, als auch solche, die sich bei einem längerfristigen Anlagehorizont gegen Zinsanstiege wappnen wollen.

Managerkommentar April

Das Portfolio setzt sich im Wesentlichen aus variabel verzinslichen Anleihen zusammen, ergänzt um ausgesuchte kurzlaufende festverzinsliche Anleihen. Die Verzinsung des Fondsvermögens (Yield to Worst) belief sich zum Monatsultimo auf 4,36%, das durchschnittliche Rating war BBB+. Die modifizierte Duration des HANSAdefensive betrug 0,5 und die durchschnittliche Restlaufzeit der gehaltenen Anleihen rund 14 Monate.

Euro-Anleihen Kurzläufer / Markt rechnet mit Zinsanstieg


Das Zinsniveau der Euro-Anleihen mit kurzer Restlaufzeit orientiert sich am Niveau des Marktzinses (Marktzins) am Kapitalmarkt. Stellvertretend für den Marktzins steht die Deutsche Staatsanleihe mit einer Restlaufzeit von 10 Jahren.

Eine Investition in den Markt für kurzlaufende Euro-Anleihen macht aus unserer Sicht erst einen Sinn, wenn deren Rendite höher ist als die Inflation. Unter Berücksichtigung des Zinsaufschlages (Spread 2/10) ist dieses seit Februar 24 der Fall.

Der Spread 2/10, also die Differenz der Renditen zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen ist größer 0, was uns signalisiert, dass der Kapitalmarkt mit steigenden Marktzinsen rechnet. Grundsätzlich ist dieses eine Marktphase für die der Fonds HANSAzins geeignet ist.

Insgesamt ist das Renditeniveau aus der Summe des Marktzinses und des Spread 2/10 niedriger als das Geldmarktniveau, so dass wir im Vergleich aktuell den Geldmarkt als Anlagemarkt präferieren.

HANSAzins  | Fondsportrait

Als Rentenfonds, der in auf Euro lautende verzinsliche Wertpapiere mit kurzen Restlaufzeiten investiert, ist der HANSAzins gerade in Phasen steigender Marktzinsen eine attraktive Parkmöglichkeit.

Managerkommentar April

Der HANSAzins ist hauptsächlich in kurz laufenden Unternehmensanleihen und Bankschuldverschreibungen, darüber hinaus in staatsnahen Emittenten und Pfandbriefen investiert. Das Sondervermögen ist auch geringfügig in Unternehmensanleihen mit niedrigeren Bonitäten investiert. Die durchschnittliche Rendite (Yield to Worst) belief sich zum Ultimo auf 4,2% mit einem durchschnittlichen Rating des Fondsvermögens von BBB+. Die modifizierte Duration des Portfolios betrug 2,3.

Euro Renten Mittelläufer / Marktzinsniveau nicht attraktiv


Der Markt für Euro-Anleihen orientiert sich am Marktzins (Marktzins). Der Marktzins wird üblicherweise durch die Deutsche Staatsanleihe mit einer Restlaufzeit von 10 Jahre repräsentiert.

Eine Investition in dieses Marktsegment macht im Vergleich mit anderen Märkten aus unserer Sicht erst Sinn, wenn das Zinsniveau höher ist als der Geldmarkt (Leitzins EZB) bzw. die Inflation (Verbraucherpreise).

Wie man sieht ist das nicht der Fall. Zudem rechnet der Kapitalmarkt mit steigenden Zinsen wie wir unter dem Absatz Euro-Anleihen Kurzläufer erläutert haben. Damit kann das Zinsniveau am Kapitalmarkt aus unserer Sicht nicht als attraktive angesehen werden.

Aus diesen Gründen halten wir eine Investition in dieses Marktsegment aktuell nicht für sinnvoll.

HANSArenta  | Fondsportrait

Dieser Rentenfonds konzentriert sich auf in Euro lautende verzinsliche Wertpapiere mit mittlerer Laufzeit, damit der Anleger von attraktiven Zinserträgen bei einer gleichzeitig soliden Wertentwicklung profitieren kann. Hierfür soll die Kombination verzinslicher Titel und solventer Schuldner Sorge tragen, z. B. Staatsanleihen von Mitgliedsländern der Euro-Zone.

Managerkommentar April

Der HANSArenta weist aktuell eine durchschnittliche Duration von 4,2 Jahren und eine Rendite (Yield to Worst) von 4,39 % aus. Die Liquidität des Sondervermögens betrug zum Monatsultimo 3,0 %. Das durchschnittliche Rating des Fonds wird mit A- ausgewiesen. Die Wertentwicklung des HANSArenta im laufenden Kalenderjahr beträgt -0,06 %.

Euro Renten Nachrang / Zinsaufschlag nicht attraktiv


Das Anleihesegment Euro Renten Nachrang verhält sich in seiner Wertentwicklung eher wie der Aktienmarkt als der Rentenmarkt. Siehe hierzu die Erläuterng unter Fondsportrait. Für die Beurteilung der Attraktivität einer Anlage im Vergleich zu anderen Anlageklassen ist das Niveau des Zinsaufschlages ausschlaggebend. Ist der Zinsaufschlag hoch, lohnt es sich zu investieren, weil das Risiko mit höheren Renditen entlohnt wird. Diese Logik entspricht auch unserer Anlagephilosophie "buy low - sell high", denn wie man im Chart sehen kann, ist der Kurs des Fonds (HANSArenten Spezial) in Phasen hoher Zinsaufschläge niedrig, was sich im Zeitverlauf als guter Einstiegsmoment gezeigt hat, weil in der Folge die Wertentwicklung (Fondsperformance) sehr hoch war.

Grundsätzlich sind Einstiegszeitpunkte bei einem Zinsaufschlag größer 4,5% (4,5) empfehlenswert. Die Range zwischen Ein- und Ausstiegsniveau liegt in der Historie zwischen 6 und 3.

Mit einem Zinsaufschlag von aktuell ca. 3,5 ist das Niveau sehr niedrig und wir legen einen Ausstieg aus dieser Anlageklasse nahe.

HANSArenten Spezial  | Fondsportrait

Nachranganleihen gelten als eigenkapitalersetzend, da sie im Insolvenzfall gleich nach den Eigentümern in Anspruch genommen werden und häufig unbegrenzte Laufzeiten haben. Dieses höhere Risiko wird dem Anleger durch einen höheren Zins vergütet und macht Nachranganleihen deshalb für risikobewusste Anleger als Beimischung interessant.

Managerkommentar April

Ein Großteil des Fondsvermögens ist in den Branchen Versorger, Telekommunikation sowie Energie investiert. Das Währungsrisiko in US-Dollar, Britischem Pfund und Schweizer Franken wurde komplett gesichert, die durchschnittliche Duration beträgt 2,9 Jahre bei einer Rendite (Yield to Call) von 5,00 % nach Währungsabsicherung. Das durchschnittliche Rating des HANSArenten Spezial wird mit Investment Grade ausgewiesen.

Deutscher Aktienmarkt / Ertragsperspektiven ungewiss


Aus fundamentaler Sicht beurteilt sich die Attraktivität des Aktienmarktes anhand der Ertragsperspektiven der Unternehmen und deren Verhältnis zu den aktuellen Börsenkursen, dem sogenannten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV).  Ein niedriges KGV sagt zum Beispiel aus, dass der Börsen- bzw. potentielle Kaufkurs im Verhältnis zu den Gewinnen niedrig ist, was grundsätzlich ein guter Kaufzeitpunkt ist wie der Chart verdeutlicht.

Aus der Vergangenheit wissen wir, dass Kurse unterhalb eines KGV von 12,5 (12,5) eher Kaufkurse sind und Werte darüber eher Verkaufskurse. Die beobachtete Range in der Vergangenheit für gute Ein- und Ausstiegskurse liegt dabei zwischen 9 und 16.

Nun sind die Ertragsperspektiven Gewinnschätzungen für die Zukunft und die ist ja bekanntlich ungewiss. Daher unterscheiden wir das KGV auf der Basis der Ist-Gewinne des Vorjahres (KGV) und auf der Basis der Ertragsperspektiven (KGVE). Die Ertragsperspektiven für 2024 weisen aktuell eine durchschnittliche Gewinnsteigerung der DAX-Unternehmen in einer Größenordnung von 14% auf. Die Höchstwerte dieses Jahr vom 28.03.24 lagen bei 15,67 (KGV) und 13,66 (KGVE).

In unserem letzten Brokerbericht hatten wir empfohlen Teilverkäufe in Bezug auf das KGV 15,67 vorzunehmen. Diese Einschätzung hat sich nicht geändert.

Aktuell sehen wir Revisionen der Ertragsperspektiven in Richtung 13%. Aus der heutigen Sicht scheint uns eine Gewinnsteigerung in dieser Größenordnung schwer vorstellbar, aber das Jahr 2024 hat ja erst begonnen.

HANSAsecur  | Fondsportrait

Mit dem HANSAsecur erwirbt der Anleger einen Aktienfonds, dem das gesamte Universum deutscher Aktien zur Verfügung steht. Das Fondsmanagement wählt mindestens 30 der aussichtsreichsten Aktien aus und reduziert durch diese breite Streuung zugleich das Risiko gegenüber einer Einzelanlage. Dabei achtet er neben den Ertragsperspektiven der einzelnen Werte, die er aus Unternehmenskennzahlen, Branchenanalysen und Interviews mit Unternehmensvertretern ableitet, auch auf deren Handelbarkeit.

Managerkommentar April

Der HANSAsecur schlug sich im April besser als der DAX und verzeichnete lediglich ein Minus von 1,1%. Für die ersten vier Monate ergibt sich damit inklusive Ausschüttung ein Wertzuwachs in Höhe von 4,7%. Im Berichtsmonat wurden Investitionsgüterhersteller ebenso verkauft wie eine temporär gehaltene Position in ProSiebenSat.1 Media. Aufgestockt wurden Beteiligungen an Finanz- und Industrie-Dienstleistern.
Der Investitionsgrad betrug zum Monatsende ca. 96%.

Goldmarkt


Exkurs: Gold war früher die weltweite Währung und ist heute noch weltweite Ersatzwährung. Der Goldhandel ist nicht limitiert und wird über die weltweite Leitwährung US-$ abgewickelt. Zum besseren Verständnis sei gesagt, dass viele Weichwährungsländer (siehe Grafik unten) ihre Geldpolitik am US-$ ausrichten bzw. ausrichten müssen. Indirekt ist insofern auch der Goldpreis (Ersatzwährung) für viele Marktteilnehmer von Bedeutung, weil sie ggf. US-$ oder Gold als Währungsreserve halten können.

Ein steigender Goldpreis ist Ausdruck von Misstrauen in Bezug auf die Sicherheit der US-Währung. Die Sicherheit einer Währung zeigt sich in der Entwicklung der Inflationsrate bzw. in der Fähigkeit der Notenbank die Inflation im Rahmen eines Inflationsziels steuern zu können. Die EZB und die US-Notenbank FED haben sich ein Inflationsziel von 2% gegeben. Diese Rate unterstützt die Konjunktur und sichert die Währungsstabilität gleichermaßen.

Vor dem Hintergrund des oben gesagten zeigt uns die Grafik, dass es der US-Notenbank FED trotz eines historisch hohen Leitzinssatzes in Höhe von 5,25% (Leitzins FED) nicht gelingt, die Inflation wieder in Richtung Zielinflation in Höhe von 2% zu drücken. Seit ca. 10 Monaten verbleibt die Inflationsrate in einem Korridor zwischen 3% und 3,7%. Wir sehen auch, dass der Goldmarkt zunächst zurückgekommen ist als die Inflationsrate (Inflation USA) im April 2023 unter den Leitzinssatz (Leitzins FED) gefallen ist, aber dass der Goldpreis seit September steigt. Wir interpretieren den Anstieg als nachlassendes Vertrauen in die Geldpolitik der FED, das Inflationsziel zu erreichen. Die FED ist gezwungen das Leitzinsniveau hoch zu halten und das länger, als von den weltweiten Finanz- und Währungsmärkten erwartet. Das kann einen erheblichen Impact auf alle Märkte, die Weltkonjunktur und auch die Geldpolitik der EZB haben.

Bei uns kommt gerade der Eindruck auf, dass die EZB nicht in der Lage sein wird, die Leitzinsen im Rahmen eines Senkungspfades zu senken, sondern nach Lage der Daten. Wie oben beschrieben würden die Aktien- und Rentenmärkte die vorweggenommene Leitzinssenkung wieder auspreisen, so dass es zu Kursverlusten an den Märkten kommen könnte.

Den Anlegern, die ein Goldinvestment als Renditeanlage betrachten, würden wir auf Grund der aktuellen Wertentwicklung einen Verkauf nahelegen.

HANSAgold  | Fondsportrait

Dieser Edelmetallfonds legt bis zu 30 Prozent seines Vermögens in physischem Gold an. Darüber hinaus werden Verbriefungen erworben, die die Entwicklung des Goldpreises abbilden. Dabei bevorzugt der Fonds Verbriefungen, die mit Lieferansprüchen auf physisches Gold besichert sind. Aus Diversifikationsgründen kauft das Fondsmanagement zudem Silber- und andere Edelmetallverbriefungen, gegebenenfalls auch Anleihen mit hoher Bonität.

Besonderes Highlight

Bei einem späteren Verkauf seiner Fondsanteile hat der Anleger unter gewissen Voraussetzungen die Möglichkeit, mit dem Rücknahmeerlös Goldbarren zu erwerben. Einzelheiten zu den Voraussetzungen sind dem Verkaufsprospekt sowie den entsprechenden Sonderbedingungen der Depotbank zu entnehmen.

Managerkommentar April

Der Goldpreis entwickelte sich im abgelaufenen Monat erfreulich und erzielte ein kräftiges Plus von ca. +7,8%. Silber verteuerte sich noch deutlicher um ca. +9,8%. Positives Argument für den Goldpreis ist weiterhin die angespannte geopolitische Lage in der Welt sowie die
immer weiter steigenden Schuldenberge. Ungewöhnlich ist hingegen, dass die nachlassenden Zinssenkungsfantasien und auch die positiven Realzinsen, den Goldpreis derzeitkaum belasten. Die Käufer haben offensichtlich übergeordnete Gründe für Käufe aktuell.

Goldversicherung


Für die Anleger, die Gold als Krisenversicherung halten wollen und trotzdem Renditeabsichten haben, ist der folgende Abschnitt wichtig.

Die HANSAinvest hat unterschiedliche Anteilsklassen in Bezug auf den Fonds HANSAgold.

Der Anteilswert des HANSAgold € wird der € grundsätzlich gegen den US-$ abgesichert. Steigt der € gegenüber dem US-$ erleidet der Anleger keine Währungsverluste. 

Beim Anteilswert des HANSAgold € unhedged wird nur von US-$ in € umgerechnet. Steigt der US-$ gegenüber dem Euro profitiert der Fonds von Währungsgewinnen.

Währungsschwankungen (€/$) sind nicht unerheblich für die Wertentwicklung von Goldinvestments, wie die Grafik zeigt. Währungsschwankungen entstehen durch Kapitalflüsse zwischen den Währungsräumen, die durch  unterschiedliche Konjunktur- und Leitzinsentwicklungen begründet sind. 

Wir erwarten einen Anstieg des US-$ gegenüber dem € in Folge einer besseren US-Konjunktur und einer Ausdehnung der unterschiedlichen Leitzinsniveaus in Höhe und Zeit zu Gunsten der USA.

Wir legen einen Wechsel von HANSAgold € hedged in HANSAgold € nahe.

Die EUR-Anteilklasse des HANSAgold eignet sich für wachstumsorientierte Anleger und zielt darauf ab, dem Anleger eine Wertentwicklung ähnlich der zu bieten, die er bei einem physischen Erwerb des Goldes in Euro hätte - also ohne den üblichen Einfluss des Wechselkurses zwischen US-Dollar und Euro. Dieser wird weitestgehend neutralisiert.


Die Anteilklasse EUR unhedged eignet sich für wachstumsorientierte Anleger und zielt darauf ab, dem Anleger eine Wertentwicklung ähnlich der zu bieten, die er bei einem physischen Erwerb des Goldes hätte - also inklusive des üblichen Einflusses des Wechselkurses zwischen US-Dollar und Euro. Denn dieser wird in der vorliegenden Anteilscheinklasse nicht neutralisiert.

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